EIN KUSS — ANTONIO LIGABUE ist ein preisgekröntes Stück des mehrfach ausgezeichneten
italienischen Theatermachers Mario Perrotta. Die deutsche Erstaufführung fand unter seiner Regie und mit Marco Michel in der Rolle Ligabues am 6. November 2014 in der Psychiatrischen Klinik von Pfäfers (Schweiz) statt, in der Antonio Ligabue einst selbst Patient war. Die Premiere wurde begeistert aufgenommen und es gab «stehende Ovationen für eine packende, schauspielerische Leistung» (Sarganserländer). Mittlerweile gibt es über 100 Vorstellungen in sechs Ländern (Schweiz, Deutschland, Fürstentum Liechtenstein, Österreich, Italien und USA). Nach dem Auftritt beim UNITED SOLO Theatre Festival 2018 in New York City erhielt Marco Michel die Auszeichnung «Best International One Man-Show».
Marco Michel verkörpert den schweizerisch-italienischen Maler Antonio Ligabue und bringt sein Leben auf die Bühne. Bei Pflegeeltern aufgewachsen, mit 19 nach Italien ausgeschafft, als Dorftrottel verspottet und erst ganz spät als Künstler gefeiert, war Ligabue getrieben von einer unglaublichen Schaffenskraft. Im Stück taucht Marco Michel ein in Ligabues Vergangenheit. Er zeichnet grossformatige Porträts, mit denen er in einen dramatischen Dialog tritt. So werden die Zeichnungen zu Spielpartnern und die Zuschauer zu Zeugen eines verkannten Menschen.
EIN KUSS macht die Themen Ausgrenzung, Wahnsinn und Isolation für jeden unmittelbar erleb- und spürbar und trägt somit nicht nur zur Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen bei, sondern auch zur Verständigung unter Menschen insgesamt — über alle kulturellen, religiösen und sozialen Grenzen hinweg. Darüber hinaus leistet das Stück einen wichtigen Beitrag, um Ligabues Werk einer breiteren Öffentlichkeit vertraut zu machen und somit langfristig zu erhalten.
Ästhetisch und formal ist EIN KUSS außergewöhnlich innovativ: Auf der Bühne entstehen live Kohlezeichnungen, die zu Kulisse und Mitspielern werden. Wie Ligabue im echten Leben, so erschafft sich der Schauspieler auf der Bühne seine eigene Welt. Und weil es keine vierte Wand gibt, wähnt sich das Publikum als aktiver Teil des Geschehens.
Ein Theatererlebnis der besonderen Art. Oder, wie Schauspieler Walter Andreas Müller es ausdrückte: «Ein beeindruckender und äußerst geglückter Abend, mit einem wunderbaren Schauspieler!»
Eintritt CHF 35, Kulturlegi CHF 20, Schüler ab 6. Klasse/IV CHF 25, Studenten/Lehrlinge CHF 30. Reservation online oder bei Zimmermann AG, Oberlandstrasse 3, 3700 Spiez,
Tel. 033 654 41 41. Barzahlung an der Abendkasse.